Was hat Cuxhaven mit dem Grand Canyon oder dem Great Barrier Reef gemeinsam? Etwas ganz Besonderes, nämlich das Wattenmeer, das 2009 von der UNESCO den Titel Weltnaturerbe verliehen bekommen hat. Das Wattenmeer erstreckt sich bis zu den Niederlanden in einem Gebiet von ca. 10.000 Quadratkilometern. Und hier in Cuxhaven, wo sich Elbmündung und Wattenmeer treffen, ist es ganz besonders schön. Obwohl das Watt auf den ersten Blick wie eine endlose graue Landschaft aussieht, ist es Lebensraum für eine ungeheure Artenvielfalt. Wo sonst kann man auf dem Meeresgrund spazieren gehen?
Und dabei ist man nicht allein. Mehr als 10.000 Tier- und Pflanzenarten sind im Wattenmeer bekannt und jährlich machen mehrere Millionen Zugvögel Rast im Watt. Das Watt selbst ist neben Vögeln, Robben, Krabben und vielen anderen größeren sichtbaren Tieren vor allem durch viele kleine und winzige wirbellose Lebewesen bevölkert. Auf einem Quadratmeter Watt leben Millionen kleinster Algen, über 100.000 winzige Schnecken sowie tausende Würmer, Muscheln und Krebschen. Das entspricht fast einer größeren Biomasse als der im Urwald. Lassen Sie sich diese faszinierende Welt am besten von einem Wattführer auf geführten Wanderungen erklären. Denn im Watt ist es nicht immer ganz ungefährlich. Gönnen Sie sich eine Führung oder eine Wattwagenfahrt nach Neuwerk. Diese ist auch mit dem Schiff möglich.
Und wenn Sie wieder auf dem Deich stehen, mit dem Blick aufs Watt, nehmen Sie dies ganz anders wahr:
Bekannt war bisher, dass die Inuit die meisten Wörter für Schnee benutzen. Doch wie sieht es eigentlich mit der Farbe Grau aus? Eine riesige Palette präsentiert uns hier das Wattenmeer. Wenn man genau hinsieht, verändern sich sogar die Grautöne, je nach Tageszeit und Wasserstand. Lassen Sie Ihre Blicke schweifen und achten Sie einmal ganz bewusst auf die Schattierungen des Watts. Ist Ihnen schon aufgefallen, dass trockenes Watt sandgrau aussieht, während nasses Watt platingrau schimmert? Die Elbe fließt manchmal wassergrau, die kleinen Wellen silbergrau und direkt am Leitdamm auch kieselgrau. Betrachtet man noch den bewölkten Himmel, so erscheint dieser schiefergrau mit einem Hauch dämmergrau. Trotzdem ist es hier überhaupt nicht grau in grau, sondern Grau ist das neue Rosarot. Denn bei so viel Grau kann man einfach nur gute Laune bekommen.